Mosaikum 1.0
Von KerLeone


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11.4.2006
Feuer
fire_history Schöne Buchidee: Die Kulturgeschichte des Feuers.

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[28.04.2006] 
.doc nach .pdf kostenlos online konvertieren
Mit Star Office oder dem kostenlosen Open Office kann man zwar mittlerweile sehr einfach Dokumente als PDF speichern. Aber wenn man mal schnell ein Word-Dokument konvertieren muss und die Programme nicht installiert hat, hilft convert.neevia.com mit einer Online-Konvertierung ohne Anmeldung und ohne Angabe einer Email.
|ö| = KerLeone  [Kommentare: 3]

[25.04.2006] 
London, Madrid, Dahab
Die Anschläge in London und Madrid haben ihre Wirkung gezeigt und die ist nicht unbedingt im Sinne der Terroristen gewesen: Die Menschen haben keine Angst mehr vor Terror, weil er sie überall treffen kann: In Dahab reisen nur wenige Touristen ab. Das ist gut so. Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen sinkt für die Terroristen erheblich, wenn ein Anschlag nicht für mehr Aufregung sorgt als ein Verkehrsunfall. Terror wird damit als politisches Instrument unattraktiv.
|ö| = KerLeone  [Kommentare: 4]

[20.04.2006] 
Integration und Gewalt, ganz neue Perspektive
Der Potsdamer Ingenieur war hervorragend integriert. Integration allein scheint also nicht gegen rechte Gewalt zu helfen?
Bedenkliche Frage, die Sabine Klein da gestellt hat: Entweder dumm oder krank. Auf jeden Fall nichts für die Tagesschau.
Via Bov
|ö| = KerLeone  [Kommentare: 0]

[12.04.2006] 
Zweizigartig (frei erfunden)
Ein Gefühl, ein kurzer Gedanke löst sich wie ein Tropfen aus der Erinnerung und schlägt sanft auf der Netzhaut auf und überzieht den See der Wahrnehmung für einen Moment mit einem dünnen Film der Süße. Ein silberner Tanzstock, der Geruch von schwitzendem Syntetik und die blechernen Takte von Bob Sinclair, die in dem See fließen, verschwinden unter dem Moment glücklicher Stille.
Der glitzernde Rock, der gerade zu einem bezaubernden Spiel um zwei Beine ausgeholt hatte, stoppt. Ein rotes Konfetti gleitet an schallplattenschwarzem Haar hinab. Die Kosmonautin denkt für eine Sekunde einen Gedanken und lächelt.

Als das Konfetti in der dreckigen Endlichkeit des Tanzbodens verschwindet, greift der DJ gedankenlos zur neuen CD von Tokio Hotel. Ganz woanders greift der Sänger von Tokio Hotel im selben Moment und genauso gedankenlos in seine Tasche und fingert nach einen fünf Euro-Schein, den er dem Zimmerdienst hinlegt.
Der Produzent von Tokio Hotel schläft in einem Vorort von Lüneburg auf seinem Schreibtisch, und wirft mit einer unbewussten Kopfbewegung ein phrasenhaftes Gratulations-Fax der GEMA zum Erfolg der Band vom Tisch. Die angegebene Telefonnummer auf dem Fax gehört zu einem grauen Tastentelefon auf dem Schreibtisch der Pressesprecherin, das normalerweise auf ein Telefon umleiten würde, das jetzt sicher vom Mond beschienen wäre und neben dem ein verwelktes, gelbes Blütenblatt liegen könnte sowie ein Glas, aus dem, auch das wissen wir nicht, der süße Geruch von Kaktusfeige aufsteigen könnte.
Aber jetzt zeigt das Telefondisplay blinkend die Nummer eines Handys an, dessen Besitzer am Freitag vormittag dort wegen einer Belanglosigkeit angerufen hat. Während der Besitzer sich müde mit der Hand den Rotwein aus dem Bart wischt, den ihm ein Kellner im Künstlerhaus am Lenbachplatz auf Kosten der GEMA viel zu schnell eingeschenkt hat, und während er gedankenlos auf die Speckbacken und die ungefassten Brillengläser blickt, die von einer langweiligen, aber teuer inszeniertem Frisur gerahmt werden, liegt das Handy ganz woanders. Es liegt am Rand der Tanzfläche eines bayrischen Funkhauses. Ein mit grauem Filz als Elefant verkleideter Besucher beginnt den aussichtslosen Versuch, den Gegenstand zu fokussieren. Sein eindringlicher Blick wird dabei von mehreren Besuchern im Vorrübergehen wahrgenommen, sofort wieder vergessen und es kann sich auch keiner von ihnen an den Prospekt des Kaufhauses erinnern, aus dem der Mann das Elefantenkostüm bezogen hat. Über eine eingescannte Kopie jenes undurchdachten Druckwerks fährt in einem Haus im Münchner Westen ein letztes Mal der Lesekopf der Festplatte, bevor er sich völlig automatisiert am Rand der Scheibe in Ruheposition gibt. Der Rechner der Festplatte beginnt die Abschaltroutine. Doch das Verstummen der Lüfter und das Schwarz auf dem Bildschirm und der Geruch von Pommes gerät nicht mehr in den See des Bewußtseins des Mannes, der nun die Hand von der Steckerleiste nimmt, eine unaufällige Bewegung mit dem Mund macht, kurz nachdenkt und lächelt.
|ö| = KerLeone  [Kommentare: 3]

[11.04.2006] 
Ausdruck und Abbild
Notiz an mich: Kunstphilosophische Online-Vorlesung über Ausdruck und Abbild von Richard Heinrich.
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[11.04.2006] 
Karo, Linie oder blank?
Ich ziehe generell Karopapier vor. Für Notizen, Exzerpte und Skizzen. Wenn ich Lust habe, beschreibe ich es einzeilig, das sieht dann aus wie das feine Gewirr von Arabesken. Liniertes Papier stört mich, weil die Linien als einseitiges, strenges Muster wirken (Tyrannei), deshalb nehme ich liniertes Papier nur zum Reinschreiben von Briefen und Texten, die auf anderem Papier entworfen wurden. Karo ist zwar auch geordnet, wirkt aber nicht als Muster, weil die Linien hier senkrecht und waagrecht verlaufen, man hat also etwas mehr Freiheiten (Demokratie). Es würde mir gut tun, Papier mir Rand zu nehmen, um einzusehen, dass das Ich seine Grenzen hat und auch andere etwas zu sagen haben, aber für diese Einsicht habe ich noch nicht das Alter erreicht. Grundsätzlich gefällt mir deshalb auch blankes Papier, aber jede Begennung mit dieser Grenzenlosigkeit endet im Chaos (Anarchie). Weil ich mit der linken Hand schreibe, sehe ich nicht, was hinter mir liegt und stürme mit den Buchstaben blind nach vorn. Die Zeilen stürzen ab.
Mehr Bürophilosophie: Mein Leben mit .doc und .txt
|ö| = KerLeone  [Kommentare: 3]

[7.04.2006] 
Lichtkäse
(Er zog sein Lichtkäsemesser!)
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[5.04.2006] 
München: The dead will walk the earth
zeph_dead_walk.jpg
Do you know this experience when, after a certain period of wallowing in escapism by swallowing heaps of fiction and movies, let's say e.g. cyberpunk material ..., the consciousness-contents induced by digesting fiction suddenly backlash into what you take for granted reality, real life - however you'd prefer to call that illusion? You do not know this kind of experience? Ok. Anyway. Some nights ago (...)
Zephyrins Begegnung mit einem Betrunkenen an den Trambahnschienen der alten Münchner Innenstadt.
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[5.04.2006] 
Restmodern
restmodern_berlin.jpg
restmodern.de erfasst die typischen, aber vom Verschwinden bedrohten Bauten und Details der Nachkriegsmoderne in Berli

Via Malorama
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[3.04.2006] 
Leo-Wörterbuch jetzt auch auf spanisch
Das bekannte, kostenlose Online-Wörterbuch der TU München, dict.leo.org, gibt es nach englisch und französisch jetzt auch auf spanisch.
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[3.04.2006] 
Alles ist Wasser
Tante Praskowia oder Tante Pascha, wie wir sie nannten, besuchte uns in Wyra oft. Sie hatte eine bezaubernde Art, uns zu begrüßen, wenn sie mit einem klangvollen 'Bonjour, les enfants!' in das Kinderzimmer gefegt kam. Sie starb 1910. Meine Mutter war an ihrem Bett, und Tante Paschas letzte Worte lauteten: 'Das ist interessant. Jetzt begreife ich, alles ist Wasser, wsjo - woda.'
Aus Vladimir Nabokovs Autobiographie "Erinnerung, sprich", S. 85.
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[3.04.2006] 
Der Ritter mit dem Zedernschwert
Als am 18. März 2006 ein Monarchfalter oberhalb des Stausees el Garbato auf der Kanareninsel La Gomera einen Bergrücken überquerte, um dann durch den Geruch von Anis und blühendem Tabaiba ins Tal nach La Hormiga abgelenkt zu werden, mögen ihm eine Reihe geknickter Farne aufgefallen sein, die wenige Meter neben dem markierten Wanderpfad zu sehen waren. Wäre der Falter an dieser Stelle ebenfalls südlich abgebogen und wäre er den zerstörten Farnen gefolgt, dann wäre ihm aufgefallen, dass die niedergetretenen Farne der Beginn einer von Pflanzen bereinigten Schneise waren. Diese Schneise hatte in südlicher Richtung einen ehemaligen Transportweg in das obere Tal von Las Rosas freigelegt.
Der Begriff der Schneise, aber auch des Pfades oder des Weges teilt eine Besonderheit mit einigen wenigen anderen Begriffen. Die Besonderheit dieser Begriffe ist, dass sie genau genommen nur sagen, dass etwas nicht vorhanden ist, dieses Fehlen aber räumlich beschränken. Das Loch ist ein gutes Beispiel, aber auch der Schatten ist nur das Fehlen von Licht. Ein Pfad bezeichnet die Abwesenheit von Hindernissen und genau diese Eigenschaft war dem Transportweg zwischen dem Bergrücken und dem hinteren Tal von Las Rosas in den letzten zehn Jahren abhandengekommen. Zahlreiche Pflanzen verstellten den von Steinmauern gefassten Weg: Kleine Wolfsmilchgewächse, junge Bäume, die wie Zehntklässler in die Höhe geschossen waren, weiterhin junge Zedern, die auf Kniehöhe gewachsen waren, aber sonst nicht anders aussahen als ihre knorrigen Eltern und schließlich Disteln, Rosengewächse und vor allem wilde Brombeeren. Das Ziel des Weges, die Terassenanlagen im oberen Tal, die sich links und rechts des Flusses bis nahe an die heutige Landstraße zwischen Juego de Bolas und Laguna Grande erstreckten, waren seit mindestens 50 Jahren nicht mehr bestellt worden und bereits vom Wald zurückerobert. Ein Ziegenhirte, ein hartnäckiger Terassenbauer oder vielleicht auch Touristen mit einem heute vergriffenem Wanderführer hatten den Weg noch bis vor einigen Jahren genutzt. Aber von da an war der Weg selbst zu einem kilometerlangen, lichtreichen Terassenfeld geworden, auf dem sich die Gewächse der Umgebung in hektischem Wettbewerb um die Vormachtstellung selbst anbauten.

Meine Rodung hatte diesen Wettbewerb mit einiger Überraschung für die Pflanzen beendet. Frei von Schuldgefühlen, aber mit beißendem Schweiß auf den zerkratzten Armen und Beinen stand ich erschöpft am Ende der Schneise. Ein Kampf hatte stattgefunden und es ist deshalb sicher passend, von einem Ritter zu sprechen, der hier das Tal überblickte und dessen Schwert ein krummer, von Pflanzensaft glänzender Zedernstock war. Allerdings hatte man diesen Ritter statt mit einer eisernen Rüstung nur mit einem T-Shirt und einer dünnen, schnell trocknenden Trekkinghose in die Schlacht geschickt, die nicht nur atmungsaktiv war, sondern mit der gleichen unbesorgten Durchlässigkeit die Dornenstiche zur Haut durchreichte. Das Ringen um einen alten Weg, das bis hierhin stattgefunden hatte, war beendet. Die Brombeeren hatten den Kampf für sich entschieden. Das Tal war unereichbar - auch wenn die roten Ziegeldächer der Häuser von Las Rosas, das Gebell von kleinen spanischen Hunde und die Unterhaltung zweier Touristen in einer Casa Rural deutlich heraufdrangen und wie eine Fata Morgana eine Nähe und zivilisatorische Geborgenheit vortäuschte, die den Irrenden noch immer wie ein Sirenengesang tiefer in die Brombeergewächse lockte.

Die Erschöpfung und ein nahendes Unwetter bewahrten den Ritter vor der Verlockung, weiter abzusteigen, und er ging den freigeräumten Weg zurück, auf dem sich alle Hindernisse in grünen Geruch frisch gefällter Pflanzen verwandelt hatten, der sich nun mit dem des beginnenden Regens vermischte.
Während die staubigen Hosenbeine die Regentropfen gierig von allen Pflanzen leckten, die mein Zedernschwert übersehen hatte, fiel mein Blick auf die ausgefransten Brombeertriebe, die von den Bäumen in Kopfhöhe auf den Weg hinabhingen, von wo ich sie mit meinem gegabelten Zedernstock wie eine Nudel aufgewickelt hatte, bis sie geborsten waren. "Dass diese Gewächse von oben kommen", dachte ich mir, "und sich gegen das Gesicht richten, ist ihre größte Hinterlist im Vergleich zu den meisten anderen Gewächsen, die von unten kommen und meinen schweren Lederschuh als Gegner haben". Ein weiterer Grund für die Überlegenheit der Brombeere liegt darin, dass sie vor Schlägen zurückweicht. Auch wenn man den Stock so schnell wie möglich mit einem Sausen ins Kraut fahren lässt, zeigt sich die Pflanze unbeeindruckt. Sie nutzt im Gegenteil jede Bewegung,die sich gegen sie richtet, um einen anderen Dornenast, bevorzugt von hinten, sanft wie ein Lorbeerblatt auf die Haut zu legen. Dann ruht ein kleines Bataillon spitzer Dornen an der Oberfläche und lauert auf die nächste Bewegung des Gegners, um ihm ins Fleisch zu reißen. Bemerkt man die Dornen rechtzeitig, kann man sie nur selten ohne Schaden in den Wald zurückdrängen. Meistens haben bereits mehrere Dornen unbemerkt die Haut gepackt und wenn man sie anhebt, dann ziehen sie das Gewebe nach oben und zwingen es in jene dreieckige Form, die der der Dorne exakt gleicht. Dann muss man Bild und Spiegelbild dieser unfreiwilligen Liaison solange vorsichtig bewegen, bis eine Dorne nach der anderen ihre Spitze von der Spitze der gedehnten Haut trennt.
Der unheimlichste Vorteil der Pflanze ist aber ihre Eigenheit, auf dem toten Gewirr vorheriger Generationen, das sich wie hölzerner Stacheldraht meterhoch aufgetürmt hat, emporzukommen. Das ist die Strategie, mit der die Pflanze in kurzer Zeit Ruinen und Wege einnehmen kann. "Über den Tod zum Licht", dachte sich der der Ritter mit dem Zedernschwert. Und dann stieg er die Stufen vom Bergrücken von La Hormiga hinab nach Las Rosas, entfernte einige letzte Dornen aus der Hose, die durch einen günstigen Faltenwurf des Stoffs bisher nicht gestört hatten, nun aber mit dem nassen Hosenbeinen an der Wade klebten und dann bog er auf die Teerstraße ein, die auf drei Metern einen dauerhaften, pechschwarzen Triumph gegen alle Pflanzen feierte und ritt auf ihr nach Hause.
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