Mosaikum 1.0
Von KerLeone


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24.06.2003
Herskovits zum Kulturexport
Der amerikanische Anthropologe Melville Herskovits, Mitbegründer der Theorie des kulturellen Relativismus, schrieb bereits vor etwa einem halben Jahrhundert diesen ausdrucksstarken Satz:
"Certainly no culture, in it's totality, is a commodity for export. This is why any people who, by any method, wether conquest or persuasion, assume that they can cause another group to change it's entire way of life, are building policy on a psychocultural unreality." (Herskovits 1972, S. 80)

Weitere Zitate für meine Arbeit aus Herskovits, Melville: Cultural Relativism, 1972.
"One of the most interesting aspects of the reaction to cultural relativism, whether by anthropologists or others, is the almost exclusive stress that had been laid on the problems of value and ethics." (Herskovits: Further Comments on Cultural Relativism, S.51. In: Cultural Relativism 1972, S. 49-61. - Übernommen aus: "Some Further Comments on Cultural Relativism", American Anthropologist, Vol. 60, No. 2, 1958 (Quellenangabe aus Herskovits 1972))
"As far as I know, there is no relativist, who would exclude from the anthropological repertory the study of values (...) It may be true, that 'modern empirical science,' as Bidney states, systematically excludes 'values, such as the good and the beautiful, in it's pursuit of scientific truth' (1953:405) [Bidney, David: Theoretical anthropology. New York, Columbia University Press 1953, S. 405], but this in no sense raises the question wether 'there may be a science of cultural values" (ibid:416). The continuous growth of anthropological interest in the study of values is the best answer to such a suggestion. But this is something quite different from postualting a 'normative science of human culture,' (...)". (Herskovits: Further Comments on Cultural Relativism, S.57-58)


23.06.2003
Arbeit im Kolloquium vorgestellt.
Nachricht wg. Bewerbung erhalten.
Das Durchforsten der Titel aus Cox und Callander ist jetzt abgeschlossen. Jetzt geht es weiter mit allen anderen größeren und kleineren Bibliographien und Quellenverzeichnissen in Monographien, Internet und Aufsätzen. Die große Frage ist nur, wann ich sagen kann: "Jetzt langt es. Status quo erreicht."
... mehr Beiträge
Cursor
[30.06.2003] [Kommentare: ]
Soziologie einer Aufzugfahrt
Eine wunderbare Idee: Der Soziologe Stefan Hirschauer hat 1999 eine Studie zur Fahrt im Fahrstuhl veröffentlicht: " It describes in microsociological detail the practice of elevator riding: the turn taking of utterances, moves, and looks, the orders of entrance, placement, gathering, and exit.
Grandios. Leider ist nur der abstract der Studie online. Aber ein schönes Konzept: Eine Kleinigkeit konsequent makroskopisch zu untersuchen. Ich habe immer von so einer Art von Journalismus geträumt. Journalismus befindet sich immer noch viel zu oft am oberen Ende der Perspektive: bei der Welt, beim "Wichtigen".
|ö| = KerLeone

[30.06.2003] [Kommentare: ]
Endlich
Google News Deutschland (beta)
Update:Nicht mehr erreichbar
Via Sofa
|ö| = KerLeone

[29.06.2003] [Kommentare: ]
Aber huz, bitte.
Bin für die Einführung von "huz" für das komplizierte Wort "hin und zurück".
|ö| = KerLeone

[29.06.2003] [Kommentare: ]
AMDs Enthüllung auf der LAN-Party
So haben sich die Zeiten geändert: AMD stellt seinen neuen 64-Bit-Prozessor erstmals der Öffentlichkeit vor, und zwar auf einer LAN-Party. Naja. Irgendwie auch logisch.
|ö| = KerLeone

[28.06.2003] [Kommentare: ]
Journalist stolpert über Weblogger
Da ist dem Praschlpeter ja wirklich eine besonders amüsante Sache aufgefallen, die gerade auch in den Printmedien ihre Runde macht. Malte Lehming, Korrespondent des Tagesspiegels, hat größtenteils wortwörtlich aus einem Artikel der New York Times abgeschrieben, ohne auf seine Quelle ausreichend hinzuweisen.
Die Krönung dieser peinlichen Sache ist, dass dieser Malte Lehming erst wenige Wochen zuvor über den Skandal eines Journalisten bei der New York Times berichtet hatte, wie die Netzeitung bemerkt hat . Wörtlich schrieb er damals selbst:
"Der Chefredakteur der 'New York Times', Howell Raines, ist zurückgetreten. Die Zeitung begründete am Donnerstag diesen Schritt mit der Affäre um den jungen Reporter Jayson Blair. Der hatte in mindestens 37 von 73 Artikeln aus anderen Zeitungen abgeschrieben, ohne dies kenntlich gemacht zu haben (...)"
|ö| = KerLeone

[28.06.2003] [Kommentare: ]
Human Beatbox lernen
Schönes Tutorial auf deutsch, wie man beatboxing macht (das ist sozusagen Hiphop in acapella). Über Kicks, und Snares bis zu den Scratches. Außerdem nicht schlecht: Die Video-Seite. Respect!
|ö| = KerLeone

[28.06.2003] [Kommentare: ]
Schweizer Humor
bauern_blumen.jpg
Les belles cartes postales. Sammlung mit alten absurden Postkarten, die ein paar Schweizer humorvoll aus alten Postkarten collagiert haben. Z.B. auch mit dem letzten Kinderfresser der Schweiz.
Via ronsens
|ö| = KerLeone

[28.06.2003] [Kommentare: ]
Das neue 9:13 Format
Anwendungsbeispiel um 9 PCs und 13 Monitore auf einmal zu benutzen.
Via Presurfer
|ö| = KerLeone

[27.06.2003] [Kommentare: ]
Mensch und Maschine
Notiz an mich: Dieser uralte Artikel bei Telepolis über Mensch und Maschine und wie sich dieser Mythos in den letzten Jahren entwickelte, sowohl mit Ängsten, als auch mit Hoffnungen.
|ö| = KerLeone

[26.06.2003] [Kommentare: ]
Doktorandenweblogs
PhDWeblogs.net
|ö| = KerLeone

[26.06.2003] [Kommentare: ]
Mein Leben als Teddybär
oso_de_peluche.jpg mi vida como un osito de peluche
Ein lustiges Photolog.
Via Orihuela
|ö| = KerLeone

[26.06.2003] [Kommentare: ]
Esst mehr Ketchup
Das freut mich als ausgesprochenen Ketchup-Liebhaber natürlich: "Ketchup ist gesund. Und nicht nur das. Die rote Soße ist ein wahrer Jungbrunnen und schützt vor so manchen Krankheiten. Wer täglich Tomatenprodukte isst oder trinkt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes, so Professor Venket Rao von der Medizinischen Fakultät der Universität in Toronto. Der in Ketchup und Tomatensoße reichlich enthaltene Stoff Lycopin wirkt als Oxidationshemmer und schützt so vor Krebs und schneller Alterung " (Die Zeit)
|ö| = KerLeone

[26.06.2003] [Kommentare: ]
Münchner Straßenphotographie
oddfish_streetfotografie.jpg
Fab hat in seinem Münchner Weblog vier wunderbare Straßenphotos aus München ausgestellt. Wirklich, ein ganz neuer Blick auf München, jenseits von Klischees. Gefällt mir gut!
|ö| = KerLeone

[26.06.2003] [Kommentare: ]
Wir lernen Japan kennen, Folge 19
blythe_doll.jpg Wenn Japaner wollen, dass ihre Kinder Bettnässer werden, sich nicht aus dem Haus trauen und sich Menschen gegenüber sehr scheu verhalten, dann schenken sie ihnen diese Puppe.
Man beachte auch die Grußkarten-Abteilung. Vormerken für Halloween.
Via Ultimate Insult
|ö| = KerLeone

[26.06.2003] [Kommentare: ]
Weblog für Landkarten
map_discovery.jpg
The Map Room ist ein Weblog für Karten. Alte und neue Karten, von Ländern und Städte und U-Bahn-Stationen, über GPS und Palmsoftware.
Via Schockwellenreiter
|ö| = KerLeone

[25.06.2003] [Kommentare: ]
Zu Fuß um die Welt
jean_beliveau.jpg Das ist Jean Béliveau. Er geht momentan zu Fuß um die Welt, oder sagen wir korrekter, er geht zu Fuß durch alle fünf Kontinente. Man sieht ihm auf dem Bild einiges an, finde ich: Die Willenskraft, aber auch die Verspieltheit, die man für so eine Idee braucht. Die Entschlossenheit, zwölf Jahre durchzuhalten. Aber auch die Rauheit, die man braucht um nicht zu wissen wo man in der nächsten Nacht schläft.
Der Artikel beim Spiegel verrät noch mehr. Mir gefällt, dass der Wanderer sein Unternehmen klar als egoistisch deklariert, auch wenn er offiziell für die Kinder dieser Welt läuft. Für irgendeine Sache zu laufen, das ist meistens Heuchelei.
Privatarchiv
|ö| = KerLeone

[24.06.2003] [Kommentare: ]
O Jemine!
ojemine_zedler.jpg
Heute per Zufall in dem alten Lexikon Zedler aus dem 18. Jahrhundert gefunden.
|ö| = KerLeone

[24.06.2003] [Kommentare: ]
Fannie Farmer's Cookbook
fannie_farmer.jpg Die Untiefen des Internets halten sogar komplette historische Kochbücher bereit, wie etwa das großartige Kochbuch von Fannie Farmer. Dieses erklärt etwa in nur 119 Wörtern wie man ein gekochtes Ei zubereitet. Nicht zu verachten auch die Helpful Hints for the Young Housekeeper: Tipp 18: "After Broiling or Frying, if any fat has spattered on range, wipe surface at once with newspaper."
|ö| = KerLeone

[24.06.2003] [Kommentare: ]
Meyers Konversationslexikon Online
Meyers Konversationslexikon von 1888 ist unter dem URL www.meyers-konversationslexikon.de zu erreichen.
Via Netbib
|ö| = KerLeone

[24.06.2003] [Kommentare: ]
Gestern im Fernsehen
"Der Bauch ist der Busen des 21. Jahrhunderts" (Sat.1)

|ö| = KerLeone

[23.06.2003] [Kommentare: ]
Münchner Weblogtreffen am 1.7.2003
Kling doof und nach Vereinsmeierei, könnte aber ganz nett werden und ist ja auch nur eine andere Form der Kommunikation zwischen Menschen: Das Münchner Weblogtreffen findet am 1.7. statt. Natürlich im Biergarten ...
Mit dabei vermutlich: Konfusius, Antville-Irene, Fab von Odd-Fish, NetbeamER von j-o-s-h, Jesse von Media-Digest und Marcus von blog.mapu.de. Nichtmünchner Blogger auf Durchreise sind natürlich willkommen.
|ö| = KerLeone

[23.06.2003] [Kommentare: ]
Blogcensus
Blogcensus ist ein neuer Service, der die Linkpopularität von Weblogs auch nach Ländern sortiert auflistet. Die Technik scheint hervorragend zu funktionieren, immerhin führt man Mosaikum 1.0 dort unter den 25 beliebtesten deutschen Weblogs ;-)
|ö| = KerLeone

[23.06.2003] [Kommentare: ]
Spiegel intern?
gewerkschaftskritik_spiegel.jpg
Der Kotelettenmann hat mich per Email mit diesem wunderbaren Screenshot von einem kurzzeitig sichtbaren "Unfall" bei Spiegel Online versorgt. Haben wir es hier etwa mit einem Einblick in die fröhliche Verwendung von internen Arbeitstiteln zu tun???
|ö| = KerLeone

[23.06.2003] [Kommentare: ]
Bloggeria: Jola
Ein neues Weblog hat sich bei mir per EMail gemeldet: Jola aus Bayern Hessen (Entschuldigung!) schreibt viel über Politik und Weltgeschehen, das ganze gewürzt mit einer ordentlichen Prise von pazifistischem/antikapitalistischem Revolutionsgeist, zumindest auf den ersten Blick. Herzlich Willkommen.
|ö| = KerLeone

[23.06.2003] [Kommentare: ]
Nochmal Google: Doch Zensur?
Die Aufregung zu Google und zu meinem Beitrag vor einigen Tagen geht weiter. Drei interessante Mitteilungen sind nochmal eingetroffen. Der Schockwellenreiter schreibt über einen Leserbrief, der mitteilt, dass man mittlerweile wieder "in Amerika" suchen konnte. Was hier vermutlich gemeint ist, dass Google vor einigen Tagen die Art der Umleitung geändert hat (möglicherweise als Reaktion auf diese Debatte). Bisher wurde man bei Eingabe von Google.com auf Google.de umgeleitet, und konnte sich von da zum englischen Google.com zurückklicken. Jetzt gelangt man direkt zu Google.com. In beiden Fällen erscheint bei diesem "amerikanischen" Google aber immer noch der Link zu dem deutschen Google, prinzipiell hat man hier also immer noch eine Seite speziell für Deutsche, und das war ja meine Hauptkritik. Ich glaube langsam, dass ich mich manchmal zu missverständlich ausdrücke, deswegen empfehle ich diese englische Zusammenfassung des Problems von Margaret durchzulesen, sie beschreibt mit ihren Worten sehr treffend die Bedenken, die ich mit meiner Entdeckung hatte.
Die Befürchtung, dass unabhängig von diesem Link "Go to Google Deutschland" auch die Suchergebnisse des amerikanischen Google in Deutschland anders sind, belegt Margaret an selber Stelle mit einem Beispiel: Während im deutschen als auch im "aus Deutschland erreichbaren amerikanischen Google" bei einer weltweiten Suche 189.000 Treffer zu finden sind, sind es bei einer Suche mit amerikanischer IP 2,730,000 Treffer. Ich muss hier allerdings auf den Umstand hinweisen, dass bei Google tatsächlich gerade sehr stark umstrukturiert wird, und diese Differenzen bei den Ergebnissen möglicherweise technisch bedingt sind, sie variieren bereits für sich sehr stark, von Minute zu Minute ein paar 10.000. Die absichtliche Zensur von den Webseiten der amerikanischen "Stormfront" auf Google.de findet immer noch nicht auf dem germanisierten google.com statt, man sieht die Links zu den Seiten der Hetzvereinigung auch ohne Proxy-Dienst.
Außerdem wurde ich noch auf einen Artikel (" Google filtert") in der Telepolis hingewiesen, der tatsächlich nicht nur die Zensurmaßnahmen bei Google.de beschreibt, sondern auch behauptet, dass diese Zensur sich ebenfalls auf das in Deutschland erreichbare google.com bezieht. Der Autor Burkhard Schröder schreibt: "Wer als deutscher Kosmopolit gleich google.com benutzt, um sich etwa über Antisemitismus im World Wide Web zu informieren, wird anhand seiner IP-Adresse identifiziert und auf google.de umgeleitet".
Diese Aussage war für mich völlig überraschend. Ich bekam bis Mitte Mai unter google.com immer die amerikanische google.com-Seite, ein Redirect geschah bei mir meines Wissens nur auf Rechnern mit entsprechenden Cookie- oder Browsereinstellungen. Im Diskussionsforum zum entsprechenden Artikel kommt zum Ausdruck, dass die Umleitung damals nicht für alle gängigen deutschen IP-Adressen und vor allem nicht für alle Browser aktiv war.
Und dann bin ich bei meinem Original-Artikel in ein äußerst amüsantes Fettnäpfchen getreten, welches den ganzen Fall aber nur noch bedenklicher macht. Ein aufmerksamer Leser meines Artikel bemerkte in einem Forum: "... nett ist der link auf die "alternativ-suchmaschine" alltheweb.com ... die seite präsentiert sich mit zwei radio-buttons für die sprache der ergebnisse und "german and english" ist vorbelegt". Also auch hier: Ein lokales Web.
Mit bleibt am Schluss nur nochmals die Betonung, dass es mir in meiner Kritik nicht vornehmlich um Zensur von Suchergebnissen ging, sondern primär um das rein zunächst nur theoretisch-technische Problem, dass eine Internetadresse (und noch dazu einer der meistbesuchtesten des Internets) zur selben Zeit lokal unterschiedliche Seiten an den Browser liefert.
|ö| = KerLeone

[18.06.2003] [Kommentare: ]
Kein Krieg - Kein Kazaa?
Subtiler Frühwahlkampf von Salon.com? Can anyone stop the music cops: "As Hollywood wins one court case after another, one Republican senator is suggesting that maybe it's time for some new laws -- that protect consumers instead of entertainment companies. (...) 'For better or for worse,' says Fred von Lohmann, 'the entertainment industry is a longtime source of campaign contributions to the Democrats."
Schwierige Entscheidung für die amerikanischen Jungwähler: Kein Krieg - Kein Kazaa. Frieden nur ohne Filesharing?
Update:Er sollte sich mal mit seinem Parteikollegen Orrin Hatch unterhalten, der vor kurzem für Gelächter sorgte, weil er ernsthaft den Vorschlag machte, man sollte die Rechner von Downloadern über das Internet zerstören. (Danke an Zephyrin für den Kommentar)
Via Wired
|ö| = KerLeone

[17.06.2003] [Kommentare: ]
Waus Datengarten: Wächst er schon?
Vor ein paar Tagen habe ich mir überlegt, ob die Idee eines Datengartens von dem Hacker Wau Holland nicht bereits mit den Weblogs ihre Erfüllung fand.
Als der frühe Hacker und Kämpfer für die Meinungsfreiheit, Wau Holland, vor zwei Jahren starb, war die Weblogszene noch ziemlich am Anfang. Mein Weblog war gerade mal lächerliche drei Wochen alt.
Noch vor dem Tod hatte Wau Holland anscheinend die Idee von einem Datengarten, die heute von einer Wau-Holland-Stiftung weitergedacht wird (hatte ich irgendwann mal hier erwähnt). Als ich mir die Beschreibung des Datengartens vor ein paar Tagen wieder durchgelesen habe, ist mir aufgefallen, wie viele Punkte und Ideen darin heute vom Phänomen Weblog bereits erfüllt werden:
" Wau und wir träumten hin und wieder einen schönen Traum vom "kumulierten kommunikativen Wissen" als eine Art Forum, in dem sich für uns kompetente Menschen zum Zeitgeschehen - auch mit Vorschlägen - äussern können. Dieses Forum könnte den aktuellen Strategien zur Desinformation und Zensur eine "relative" Wahrheit entgegen halten und damit andere Einschätzungen und Möglichkeiten für alle Teilnehmer anbieten. (...)
Wenn wir uns zusätzlich gegenseitig informieren, wem wir vertrauen, entsteht ein dichtes Netz von Vertrauensketten, gespeist aus Kommunikation. (...)
Ein anderes Problem ist das der "Informationsdarstellung". (...) Wenn man kollektiv arbeitet, ergeben sich vielleicht buschähnliche Strukturen, was schon nicht mehr so einfach aufzuräumen ist. In einem Feld von mehreren solchen pflanzenähnlichen Gebilden würden wir viele an ihrer Form wiedererkennen, wenn wir das Feld das nächste Mal aufsuchen. Äste, die in den Hintergrud geraten, verkleinern sich durch die perspektivische Darstellung und bieten Übersicht im Hintergrund. Wir können noch mehr sichtbar machen: wie oft das Feld besucht wurde (...); wie konträr die Ansichten sind (...); ob der Baum viel enthält, das Benutzer in letzter Zeit gebrauchen konnten (Blüten); Verbindungen zu anderen Bäumen z.b. als Bienen, deren Bewegung wir sehen oder deren Spuren wir aufzeichnen können. (...) Vielleicht entsteht ein Biotop. (...)
Man wird bald unterschiedliche Bäume entwickeln nach bevorzugter Methodik oder unterschieden in Menschen, die etwas tun und solche, die sich nur informieren oder etwas für die Schularbeiten wissen wollen. Es wird auch verschiedene Verbindungsarten zwischen Themen geben: Sammlung eines Phänomens, Widersprüche, gegen etwas, etc. Auf jeden Fall wird man den Baum des allgemeinen Rauschens mit dem der persönlichen Vertrauten abgleichen, indem man sie übereinanderprojiziert. (...)
Sinn des Ganzen ist es, durch geeignete Darstellung das Finden, Bewerten, Antworten, Pflegen etc. zu beschleunigen ohne dass längerfristig besondere redaktionelle Bearbeitung des Gesamtsystems nötig ist; es pflegt sich durch Benutzung.(...)
Redaktionell betrachtet geht es um eine Vereinigung von Archiv und News mit persönlichen Vertrauensbewertungen, die dafür sorgen, das jemand die für ihn wichtigen Informationen mit "höchster Priorität" erhält Verwaltungstechnisch geht es um einen Mechanismus, der redaktionelle Arbeit anfänglich vereinfacht, später erübrigt, weil jeder selbst seinen Beitrag an die richtige Stelle setzen kann oder andere kopieren ihn dort hin, wenn er ihnen interessant genug erscheint, sich die Arbeit zu machen. Leser sind in diesem System nicht passiv, sondern hinterlassen ausser ihren Emoticons und Kommentaren ihre Pfade. So entstehen im Laufe der Zeit Trampelpfade durch den Datendschungel als erste Orientierung, was aktuell "Mainstream" ist. (...)
Wenn einer Mist hinterlässt, wird der nicht alt (oder "sehr alt" und der Mist fällt als welkes Blatt zu Boden und zersetzt sich dort). (...)
Die Industrie ist an einem solchen Verfahren nicht interessiert. Er ist ihnen zu frei, der Geist der Maschine. Die kommerzielle Geistverwertung ist nicht interessiert daran, dass viele Menschen wie mit einem Kopf denken (in dem man ja auch nicht immer einer Meinung ist).
Blüht er vielleicht schon heimlich, der Datengarten?
|ö| = KerLeone

[16.06.2003] [Kommentare: ]
The End of the WWW - Reactions and Review of an Idea
Yesterday I posted some thoughts about a recent change at google, which prevents users from outside the US loading the original website of google by analysing the IP adresses of the visitors. I argued, that this is somehow the beginning of the end of the *worldwide* web, as germans as well as (I guess) iranians, japanese, peruvian and all other nationalities could not access the original page (exept by a proxy server in the US). Of course, foreign people can still use the international index of the search engine, but only from a country-specific page.
This idea really spread today over the german blogosphere and even stepped over the language barrier and was translated to english. That's why I just decided to discuss this now in english.
Besides a lot of according statements, there were also some misunderstandings and critics in some weblogs:
Some people simly didn't believe and argued, this could also be caused by browser preferences (which is definitly not true). Others started to play down the whole thing. It seems that some peope really don't care, if they get different pages as other countries as long as the index stays the same. Well, that's a practical point of view. I'm getting angry by the idea, that there are pages in the web I just can't access because I am a resident of germany. And the next question is, how long can we trust google or any other company to deliver us the same content as other countries? If this bad behaviour establishes oneself, we could'nt trust each other anymore while talking about web pages. In scientific use now we will have to note the country and the IP adress of the browsing computer as well, besides time and URL. I think, that's horrific. Martin agreed and said: " A URL should point to exactly one content, and not to contents dependent from context, weather and IP-range" (Well, except maybe the weather forecast ;-))
There were also some further hints I didn't know. Heiko mentioned, that this IP technique is already widely in use for placing ads. On the one hand, I think this is just making the problem bigger. On the other hand, I see here a far smaller problem, as ads are changed in any case from user to user.
Last, Marcus found the perfect fitting citation of the google software engineer Matt Cutts: "We want to organize the world's information and make it universally accessible and usable (...). And that's been a very fun thing to work on, because you really get to feel like you're making a difference in the world."
BTW, while testing different queries at google I recognized, that some hours ago google.com showing the german google. Now, as yesterday, google.com is showing google.com, only with a link to google.de. This shows that there is still some confusing fluctuation in what "germanized" google page you get, but doesn't change the critizised problem in whole.
|ö| = KerLeone

[16.06.2003] [Kommentare: ]
Spiegel Online auf Neandertaler-Niveau
Matthias Matussek hat heute einen Artikel im Spiegel über Kämpfe zwischen verfeindeten Indianergruppen im brasilianischen Regenwald verfasst, der selbst für mich als halbethnologisch gebildeten Menschen zum Grausen ist.
Während sein Vokabular sich eher aus der Insektenbiologie rekrutiert ("ein Indianervolk, das bisher offenbar nicht kontaktiert und spezifiziert werden konnte") oder an Karl May erinnert ("Ihre Krieger verfügen über Feuerwaffen"), ist sein Verständnishorizont von Kulturwissenschaften auf der Höhe des späten 19. Jahrhunderts. Er spricht durchgehend von "Steinzeitvolk" und höher entwickelten Stämmen, einer Terminologie aus der längst überholten Theorie des kulturellen Evolutionismus. Das könnte man vielleicht alles noch verzeihen, wenn es irgendo in einer Lokalzeitung als Urlaubsbericht zu lesen wäre. Aber vom Chef des brasilianischen Spiegel-Büros???
Die Krönung ist schließlich noch die falsche Benennung der Ashaninkas mit der Bezeichnung "Ashanti". Die sind nämlich ein Stamm aus Ghana/Westafrika. Uff!
Ich hoffe, dass die Themen, bei denen ich mich nicht auskenne, nicht genauso schlampig zusammengepfuscht sind.
Via Ethno::log
|ö| = KerLeone

[16.06.2003] [Kommentare: ]
Java als Scriptsprache
Java soll bald scriptfähig sein, berichtet Heise.
Heißt das dann auch, dass Antville dann irgendwann bei jedem beliebigen Provider als Script in Java (nicht als Javascript) installierbar ist? Das wär schön!
|ö| = KerLeone

[15.06.2003] [Kommentare: ]
Das Ende des WWW
google_ende_www.jpg Das World Wide Web hieß irgendwann einmal so, weil man Webseiten weltweit abrufen konnte. Das Ende dieser Erfindung hat vor einigen Wochen begonnen, und ausgerechnet eines der Unternehmen, die das Internet zu einem so nützlichen Tool gemacht haben, hat das Ende eingeläutet: Google. Bemerkt hat es so richtig niemand, nur in ein paar Forendiskussionen hat man sich geärgert, dass sich eine Kleinigkeit geändert hat, hinter der sich Bedeutendes verbirgt. Überzeugen kann sich jeder selbst: Man gebe einfach www.google.com in seinen Browser ein. Es erscheint zwar tatsächlich Google in englischer Sprache. Aber es ist nicht die Google-Seite, die Amerikaner, Italiener oder Indonesier zu sehen bekommen. Rechts unten steht "Go to Google Deutschland". Es ist also eine deutscher Version vom englischen Google. Ruft ein Italiener Google.com auf, dürfte dort stehen "Got to Google Italia". Und so weiter.
Nun kennt man Internationalisierung von Websites schon länger, bei CNN genauso wie bei BBC und etlichen mehr. Aber alle diese Techniken sind meines Wissens nur mit Cookies, oder mit Sprachpräferenzen in den Browsern erzeugt worden. Das ist jetzt, genauer seit etwa Ende Mai, anders. Google analysiert die IP-Adressen der Besucher und ordnet sie Ländern zu. Damit gibt es für einen Großteil der Deutschen keine Möglichkeit mehr, die echte amerikanische Google-Seite aufzurufen, außer über Proxy-Dienste. Kein Italiener, kein Engländer, kein Indonesier, kein Chilene, kein Papa Neuguineer kann mehr Google.com aufrufen, wie es ein Amerikaner kann.
Der große Aufruhr über diese Gängelung des Users ist natürlich ausgeblieben, weil Amerikaner damit kein Problem haben, sie merken es noch nicht einmal. Aber der Rest der Welt sollte darüber die Stirn runzeln. Wenn ich was Lokales will, dann gehe ich in die Münchner Fußgängerzone, verdammt noch mal! Und jetzt bekomme ich von diesem explodierten Krakenkonzern neben diesem netten Angebot, Google Deutschland zu verwenden, natürlich ebenfalls ungefragt deutsche Werbung mitgeliefert. Aber das ist nicht alles. Nun ist es natürlich ein Kinderspiel, nationale Zensur auszuüben. Rechtsradikale Seiten genauso wie Anleitungen zum Sabotieren von Bahnschienen konnte man schon bisher bei Google.de nicht finden, bald kann man es vermutlich auch nicht mehr bei Google.com finden, schon deswegen, weil man das original Google.com von Deutschland aus überhaupt nicht mehr aufrufen kann. Google hat bereits vor Monaten eingestanden, dass nicht mehr nur die technologische Herausforderung im Mittelpunkt steht, sondern durchaus die international-rechtliche Komponente zum Problem der aufstrebsamen Firma wurde. Und dieses Problem haben sie jetzt gelöst: Willkommen im neuen deutschen Web. Das lokale Web mit einer chinesischen Mauer. Ausreise erlaubt, aber nur für die, die bereits eine Adresse im Ausland kennen.
Für diesen Schritt lieber Sergey und lieber Larry, hasse ich euch. Ihr seid dabei, den Grundgedanken des WWW kaputtzumachen.
Alternative, gute Suchmaschine: Alltheweb.
|ö| = KerLeone

[14.06.2003] [Kommentare: ]
Photolog für München / M-Blog-Treffen
photolog_muenchen.jpg
Für die schöne Stadt München gibt es nun ein eigenes Foto-Weblog. Bisher sind nicht viele, aber doch ein paar ganz nette Bilder dabei. Das Münchner Weblog M-Blog wird dagegen ein Jahr alt. Das ist erstaunlich, da ich trotz reger Teilnahme am Anfang nicht an das Konzept geglaubt habe. Aber es finden sich regelmäßig ein paar interessant Beiträge. Außerdem wird mal wieder ein Treffen oberbayrischer Weblogger veranstaltet. Wie schauts aus, wer kann kommen? Ist vielleicht sogar Exil-Blogger gHack in München?
|ö| = KerLeone

[13.06.2003] [Kommentare: ]
Canon G5
Man fragt sich vielleicht, wo die G4 geblieben ist, aber vor ein paar Tagen hat Canon offiziell eine Canon G5 angekündigt. Die G2 und G3 waren meiner Meinung nach bisher zwei der besten Digitalkameras im oberen Segment von Kameras (also im Bereich zwischen digitalen Spiegelreflexkameras und der gehobenen Schnappschussklasse).
|ö| = KerLeone

[13.06.2003] [Kommentare: ]
Gegen Bush
Bush ist doof. Wählt Al Gore oder sonstwen.
(Das war mein Beitrag zur kommenden großen polemischen Bloggerei im US-Wahlkampf).
|ö| = KerLeone

[12.06.2003] [Kommentare: ]
Urlaub beendet
bretter_moewe.jpg
Man muss nicht Robby Naish sein um zu wissen, dass ein Surfurlaub ohne Wind kein Surfurlaub mehr ist. 14 Tage Flaute in der Meerenge zwischen Korsika und Sardinien, damit konnte man wirklich nicht rechnen. Hatte natürlich mit dem heißen Wetter in Deutschland zu tun. Wenn es überall gleich warm ist, kann sich kein Wind in Europa entwickeln. KerLeone ist sehr sehr enttäuscht. Aber ein schöner Urlaub war es trotzdem.
Ist auf der Welt eigentlich irgendetwas wichtiges passiert? Mal abgesehen davon dass Möllemann den Abflug gemacht hat/seinen letzten Absturz hatte/auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt ist/den Absprung geschafft hat/noch tiefer gefallen ist/aus allen Wolken gefallen ist (habe ich irgendwelche zynischen Wortspiele vergessen)?
|ö| = KerLeone

[4.06.2003] [Kommentare: ]
Armes Frankreich
Kurze Meldung aus dem Urlaub +++ Internet kostet hier 9 Euro pro Stunde +++ Stopp +++ Kein Wunder, dass die Franzosen nicht so oft im Internet sind +++ Bin in einer Woche wieder da +++ Ende
|ö| = KerLeone
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Mit einer Erfindung vom Mai 1941 hat Konrad Zuse gezeigt, dass ein Rechner aus einer Ansammlung von Transistoren bestehen kann. Diese Webseite wird auf ihrem Bildschirm so angezeigt, weil einige Transistoren in Ihrem Rechner eine bestimmte Stellung einnehmen. Wenn Sie mit dem, was Sie gerade auf Ihrem Bildschirm erkennen, ein Problem haben, wenden Sie sich an die Transistoren in Ihrem Rechner. Falls Ihnen die Kontrolle über die Tranistoren in Ihrem Rechner entglitten ist und Sie mit den Darstellungen auf Ihrem Bildschirm unzufrieden sind, empfehle ich Ihnen, den Rechner auszuschalten. Ich dagegen sehe mich außerstande, Verantwortung für Transistorenstellungen in Ihrem Rechner zu übernehmen (ich kenne Sie ja gar nicht).