Ethnologisches Logbuch
Wissenschaftliches und Anekdotisches
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18.8.2006 Der Ertrag der Bildung Drei Dinge sind der Ertrag unsrer Bildung: schlechte Augen, gähnender Ekel vor allem was war, und die Unfähigkeit zur Zukunft."Paul Anton de Lagarde (Orientalist, 1827-1891), Deutsche Schriften (1886), München : 1924, S. 365. 8.8.2006 Wahrheit Das Wie der Wahrheit ist gerade die Wahrheit.(Rest, Walter: Indirekte Mitteilung als bildendes Verfahren dargestellt am Leben und Werk Sören Kierkegaards, S. 150f) 3.8.2006 Himmlische Präexistenz Mircea Eliade sieht den Ursprung der platonischen Ideenlehre in der Religion der Sumer (Mesopotamien, ca. 2500-1500 v. Chr.) begründet, von wo sie als allgemeine Idee einer himmlischen Präexistenz auch in andere Religionen und Kulturen aufgenommen wurde. Er schreibt: Die Modelle von Tempel und Stadt sind gewissermaßen 'transzendent', denn sie präexistieren im Himmel. Die bayblonischen Städte hatten ihre Archetypen in Sternbildern. Sippar im Krebs, Ninive im Großen Bären, Assur im Arktur usw. Diese Auffassung ist im Alten Orient allgemein verbreitet.(Eliade, Gesch. d. religiösen Ideen, Bd. 1, S. 66-67). Die Idee einer himmlischen Präexistenz findet sich auch an zentraler Stelle in der Bibel wieder: Gott formt den Menschen aus Lehm nach seinem Bild (Gn 1,27). Zusätzlich erscheint das Prinzip auch in einer scheinbaren Umkehrung: Gott wird durch die Inkarnation in Jesus Christus zum Menschen. Johannes beschreibt das Prinzip und seine Umkehr als Paradoxon: Der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war.(Jo 1,15) Dass es keine Umkehr des Prinzips ist, sondern nur eine Umkehr der Bestandteile, erkennt man mit Hilfe des aristotelischen Hylemorphismus (hyle=Stoff, morphe=form), der als Kritik an Platons Ideenlehre entstanden ist. Beim Schöpfungakt ist das Irdische der Stoff und das Göttliche die Form. Bei der Inkarnation ist dagegen das Irdische die Form und das Göttliche der Stoff. In beiden Fällen handelt es sich um himmlische Präexistenz. (Vgl. Musolff/Hellekamps, Geschichte des pädagogischen Denkens, S. 180-183) 2.8.2006 Hufeisen und Bücher Warum wir mehr schlechte Bücher als schlechte Hufeisen haben, liegt nach dem deutschen Pädagoge C.G. Salzmann (1744-1811) an den Folgen des herkömmlichen Unterrichts. Der Bauer bleibe in den Kreislauf des Lebens eingespannt und sei damit beschäftigt, für die Erfordernisse des Leibes zu sorgen. Diese beständige, sich immer wiederholende, Mühe und Sorge verhindere, dass seine Phantasie zu ausschweifend werde und sich reinen Gedankendingen zuwende. Anders der Gelehrte, der den kritisierten Unterricht genossen hat: Seine Einbildungskraft ist immer mit anderen Gegenständen beschäftigt. Wenn er eine Klageschrift verfertigen soll, so hat er seine Gedanken bei dem Zuge Alexanders nach Libyen, und wenn er eine Predigt ausarbeiten will, so schleudert ihn die Einbildungskraft in das Bombardement von Gibraltar. Daher mag es wohl kommen, daß wir weniger schlechte Hufeisen als schlechte Bücher haben. ... mehr Beiträge |
[22.08.2006]
Jássas! (Endspurt)
In der Hoffnung, keinen Neid zu erwecken, gebe ich hier bekannt, dass ich mich für die nächsten sechs bis acht Wochen nach Griechenland zurückziehe, um die zwei letzten großen Artikel meiner Doktorarbeit fertigzustellen. Das Bild des barbarischen Wilden, sowie Religiösität um 1900 und die Urmonotheismus-Theorie von Pater Wilhelm Schmidt stehen auf dem Programm. Außerdem werde ich die anderen Kapitel nochmals überarbeiten - und wo würde das besser gehen als bei dem Volk, dass uns die Wissenschaft geschenkt hat.Wie immer auf Reisen werde ich hier möglichst oft Anekdoten und Erlebnisse hochladen (ich hoffe auf solche Geschichten). Über Venedig verschiffe ich mein fahrbares Studierzimmer nach Griechenland und bewege mich dann in kleinen Etappen Richtung Istanbul. |ö| = KerLeone [Kommentare: 8] [14.08.2006] [10.08.2006]
Essigpaste
Was der Welt noch fehlt ist Essigpaste, damit man sich Essig auf Käsebrote mit Zwiebeln oder auf Heringsbrote oder was auch immer oben draufschmieren kann.
|ö| = KerLeone [Kommentare: 6] [10.08.2006]
Die Sicherheitslage in Deutschland
(aus der Sicht eines Sicherheitsunternehmens):
Die Sicherheitslage in Deutschland ist durch zunehmende Radikalisierung religiöser Gruppierungen, aber auch durch das soziale Gefälle, die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die daraus resultierende, allgemein wachsende Kriminalität zunehmend beeinträchtigt. |ö| = KerLeone [Kommentare: 1] [2.08.2006]
Stadt und Land
Kaum ist man aus dem S-Bahn-Bereich Münchens, ist man in einem anderen Land. Andere Vorgärten, andere Autos, andere Kleidung, andere Kultur. Der Gegensatz lässt sich innerhalb weniger Kilometer entdecken. |ö| = KerLeone [Kommentare: 2] |
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Mit einer Erfindung vom Mai 1941 hat Konrad Zuse gezeigt, dass ein Rechner aus einer Ansammlung von Transistoren bestehen kann. Diese Webseite wird auf ihrem Bildschirm so angezeigt, weil einige Transistoren in Ihrem Rechner eine bestimmte Stellung einnehmen. Wenn Sie mit dem, was Sie gerade auf Ihrem Bildschirm erkennen, ein Problem haben, wenden Sie sich an die Transistoren in Ihrem Rechner. Falls Ihnen die Kontrolle über die Tranistoren in Ihrem Rechner entglitten ist und Sie mit den Darstellungen auf Ihrem Bildschirm unzufrieden sind, empfehle ich Ihnen, den Rechner auszuschalten. Ich dagegen sehe mich außerstande, Verantwortung für Transistorenstellungen in Ihrem Rechner zu übernehmen (ich kenne Sie ja gar nicht).